Berufsbegleitendes Studium: Ein oft ignoriertes Erfolgsmodell
- Introduction Executive summary | Positions of economiesuisse
- Chapter 1 Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt
- Chapter 2 An Fachhochschulen dominiert das Vollzeitstudium
- Chapter 3 Berufsbegleitendes Studium macht den Unterschied
- Chapter 4 Richtige Anreize setzen
- Chapter 5 Fazit: Berufsbegleitende Studiengänge sind zu forcieren
Nur ein Drittel der Fachhochschul-Studierenden absolviert ein berufsbegleitendes Studium, obwohl es zahlreiche Vorteile bietet: Das Gelernte kann unmittelbar im Berufsalltag angewandt werden und der Wissenstransfer zwischen Fachhochschule und Wirtschaft wird gestärkt. Die Umfrage von economiesuisse zeigt: Berufsbegleitende Studierende sind stark im Arbeitsmarkt integriert. Dies verbessert ihre Karrierechancen und lindert den Fachkräftemangel. Das berufsbegleitende Studium an Fachhochschulen sollte zur Regel werden.
Content
- Introduction Executive summary | Positions of economiesuisse
- Chapter 1 Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt
- Chapter 2 An Fachhochschulen dominiert das Vollzeitstudium
- Chapter 3 Berufsbegleitendes Studium macht den Unterschied
- Chapter 4 Richtige Anreize setzen
- Chapter 5 Fazit: Berufsbegleitende Studiengänge sind zu forcieren
Executive summary
Das berufsbegleitende Studium ist der Königsweg an Fachhochschulen. Es verbindet Studium und Beruf und fördert nachhaltiges Lernen. Der Wissenstransfer zwischen Fachhochschule und Wirtschaft wird gestärkt. Die Umfrage von economiesuisse zeigt: In 88 Prozent der Fälle besteht ein direkter Bezug zwischen dem Studium der Mitarbeitenden und der beruflichen Tätigkeit. Zudem erklären 76 Prozent der Fachhochschulen, dass ihre Studierende (teilweise) ihre Berufspraxis für Semester- oder Abschlussarbeiten nutzen. Mit einem mittleren Arbeitspensum von 70 Prozent sind die Studierenden stark in den Arbeitsmarkt integriert und bleiben als Fachkräfte weiterhin einsetzbar – ein wichtiger Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels. Die gesicherte Beschäftigung hilft den Studierenden, ihr Studium zu finanzieren und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gleichzeitig verbessert das Modell die Karrierechancen und erhöht das Einstiegsgehalt.
Dennoch entscheidet sich nur ein Drittel der Studierenden für ein berufsbegleitendes Studium. Weniger als die Hälfte der Fachhochschulen rechnet eine angemessene Berufstätigkeit in Form von ECTS-Punkten an. Hier gilt es anzusetzen: Die Anerkennung der Berufstätigkeit und flexiblere Studienmodelle machen das berufsbegleitende Studium attraktiver. Gleichzeitig muss die Finanzierung der Fachhochschulen angepasst werden, um die längere Studiendauer und den höheren administrativen Aufwand angemessen zu vergüten. So entsteht für Fachhochschulen ein höherer Anreiz, dieses Modell anzubieten.
Positions of economiesuisse
- Zwei Drittel berufsbegleitend bis 2035: Das berufsbegleitende Studium an Fachhochschulen soll der Normalfall werden – nicht die Ausnahme. Dadurch wird das praxisnahe Studium und der Wissenstransfer gestärkt und der Fachkräftemangel nachhaltig gemindert.
- Berufserfahrung anrechnen: Wer nebst dem Studium in einem Pensum von durchschnittlich 60 bis 80 Prozent arbeitet, sammelt wertvolle Kompetenzen. Diese müssen von den Fachhochschulen in Form von ECTS-Punkten anerkannt werden.
- Faire Finanzierung: Fachhochschulen müssen für berufsbegleitende und Teilzeitstudierende besser statt wie bisher schlechter vergütet werden – nur so entsteht echter Anreiz für den Ausbau.
- Mehr Flexibilität: Studienmodelle müssen an die heutige Realität angepasst werden – mit flexibleren Präsenz- und Zeitmodellen.