Berufsbegleitendes Studium: Ein oft ignoriertes Erfolgsmodell
- Einleitung Das Wichtigste in Kürze | Position economiesuisse
- Kapitel 1 Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt
- Kapitel 2 An Fachhochschulen dominiert das Vollzeitstudium
- Kapitel 3 Berufsbegleitendes Studium macht den Unterschied
- Kapitel 4 Richtige Anreize setzen
- Kapitel 5 Fazit: Berufsbegleitende Studiengänge sind zu forcieren
Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich eine zunehmende Polarisierung ab: Sowohl die Nachfrage nach hoch qualifizierten als auch nach gering qualifizierten Arbeitskräften nimmt zu. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung von Berufen mit mittlerem Qualifikationsniveau, insbesondere mit Routine-Tätigkeiten, ab. Daher wird ein tertiärer Abschluss auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger, um sich von der Gruppe der Mittelqualifizierten abzuheben.
Die Abbildung verdeutlicht die zunehmende Bedeutung der tertiären Ausbildung. Der Anteil der Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss hat sich von 1998 (23 Prozent) bis 2023 (45 Prozent) fast verdoppelt. Dabei blieb der Bereich der höheren Berufsbildung nahezu konstant, während das Wachstum hauptsächlich durch den Anstieg der Hochschulabschlüsse erzielt wurde.
Seit der koordinierten Einführung des Bachelorstudiums an den Fachhochschulen im Jahr 2008 verzeichnen diese ein starkes Wachstum. Zwischen 2010 und 2023 hat die Zahl der Bachelorabschlüsse an den Fachhochschulen um 78 Prozent zugenommen. Im Jahr 2023 vergaben die Fachhochschulen über 15’000 Bachelor- und knapp 4’500 Masterabschlüsse.