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«Wake-up Call» für den Stand­ort Schweiz

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • Die ak­tu­el­le Lage muss ein Weck­ruf für die Schweiz sein: Ohne Mass­nah­men büsst unser Land an Sta­bi­li­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit ein.
  • Damit der Bund hand­lungs­fä­hig bleibt, gilt es, das «Ent­las­tungs­pa­ket 27» aus­ga­ben­sei­tig um­fas­send um­zu­set­zen. Auf ein­nah­men­sei­ti­ge Mass­nah­men ist zu ver­zich­ten.
  • Auch die Un­ter­neh­men und Ar­beit­neh­men­den müs­sen mit einem Mass­nah­men­pa­ket ent­las­tet wer­den. Das stärkt nicht nur die Resi­li­enz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit un­se­res Stand­orts, son­dern schafft auch neue Ein­nah­men­po­ten­zia­le für den Staat.

 

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Die welt­wirt­schaft­li­chen und geo­po­li­ti­schen Un­si­cher­hei­ten hal­ten an. Die Schweiz ist mit­ten­drin. Ge­ra­de in die­sen Zei­ten zeigt sich, wor­auf es wirk­lich an­kommt: Sta­bi­li­tät und eine resi­li­en­te, leis­tungs­star­ke Wirt­schaft als Basis für un­se­ren Wohl­stand. Beide Er­folgs­fak­to­ren ste­hen unter er­heb­li­chem Druck. Die Schweiz muss drin­gend aus ihrem ge­müt­li­chen Trott her­aus­kom­men und han­deln. Denn ohne Mass­nah­men ver­liert unser Stand­ort Sta­bi­li­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Damit der Staat ge­ra­de auch in schwie­ri­gen Zei­ten hand­lungs­fä­hig bleibt, ist es ent­schei­dend, dass das «Ent­las­tungs­pa­ket 27» des Bun­des­rats aus­ga­ben­sei­tig um­fas­send um­ge­setzt wird. Nur so kann die Schul­den­brem­se ein­ge­hal­ten und Spiel­raum für In­ves­ti­tio­nen in die Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit ge­schaf­fen wer­den. Die Wirt­schaft stellt sich des­halb klar hin­ter das «EP27».

Es braucht ein Mass­nah­men­pa­ket zur Stär­kung des Wirt­schafts­stand­orts

Die Schweiz steht unter Druck. Gleich­zei­tig stär­ken viele Län­der ihre Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät. Ent­schei­dend ist, dass jetzt auch die Schwei­zer Po­li­tik Hal­tung zeigt und han­delt. Auf neue re­gu­la­to­ri­sche Be­las­tun­gen sowie auf zu­sätz­li­che Ab­ga­ben muss drin­gend ver­zich­tet wer­den. «Zum einen braucht es jetzt ein Re­gu­lie­rungs­mo­ra­to­ri­um», sagte Chris­toph Mäder, Prä­si­dent von eco­no­mie­su­is­se, an der ge­mein­sa­men Me­di­en­kon­fe­renz der Wirt­schaft. «Zum an­de­ren muss ein Mass­nah­men­pa­ket zur Stär­kung des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz aus­ge­ar­bei­tet wer­den», so Chris­toph Mäder. Die Wirt­schaft for­dert des­halb die Ein­set­zung einer Ex­per­ten­grup­pe aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Bund, die ein de­par­te­ment­über­grei­fen­des Paket vor­schla­gen soll.

Gegen zu­sätz­li­che Steu­ern und Ab­ga­ben

Ein spe­zi­el­les Au­gen­merk müs­sen wir auch auf die So­zia­le Wohl­fahrt als gröss­ten Aus­ga­ben­pos­ten des Bun­des rich­ten. Ge­ra­de bei der AHV stei­gen die Aus­ga­ben stark an – nicht zu­letzt auf­grund des de­mo­gra­fi­schen Wan­dels und der Ein­füh­rung der 13. AHV-Rente. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es ent­schei­dend, dass die Fi­nan­zie­rung der So­zi­al­wer­ke lang­fris­tig ge­si­chert wird, ohne die Ar­beit wei­ter zu ver­teu­ern. Dies ist ein zen­tra­ler Stand­ort­fak­tor für Un­ter­neh­men, die bei ihrer Ent­schei­dung, wo sie in­ves­tie­ren, auf wett­be­werbs­fä­hi­ge Lohn­ne­ben­kos­ten und sta­bi­le Rah­men­be­din­gun­gen an­ge­wie­sen sind. Die ge­plan­te Ent­flech­tung der AHV-Fi­nan­zie­rung vom Bun­des­haus­halt wird des­halb klar be­für­wor­tet – al­ler­dings darf sie kei­nes­falls zu zu­sätz­li­chen Lohn­ab­ga­ben füh­ren. «Es braucht jetzt ein kla­res Be­kennt­nis: keine wei­te­ren Lohn­ab­ga­ben für die AHV», be­ton­te Se­ve­rin Moser, Prä­si­dent des Schwei­ze­ri­schen Ar­beit­ge­ber­ver­bands.

Auch Ste­fan Mäder, Prä­si­dent des Schwei­ze­ri­schen Ver­si­che­rungs­ver­bands, sprach sich ent­schie­den gegen hö­he­re Steu­ern aus. «Der Bund hat ein Aus­ga­ben- und kein Ein­nah­men­pro­blem. Die ge­plan­ten Er­hö­hun­gen der Be­steue­rung von Vor­sor­ge­ka­pi­ta­li­en wür­den einen gros­sen Teil der Be­völ­ke­rung tref­fen und sind klar ab­zu­leh­nen», be­ton­te er. «Das Drei­säu­len­sys­tem und damit eine der wich­tigs­ten Er­run­gen­schaf­ten un­se­res Lan­des wür­den ge­schwächt», so Ste­fan Mäder. Ge­ra­de aus Sicht der Ver­si­cher­ten wäre es ein Ver­stoss gegen die Rechts­si­cher­heit, wenn mit­ten im Spiel die Re­geln ge­än­dert wür­den. Dies würde das Ver­trau­en in staat­li­ches Han­deln und die Ei­gen­ver­ant­wor­tung in der Vor­sor­ge schwä­chen. Aber auch aus Stand­ort­sicht dürfe an der Ver­läss­lich­keit des Drei­säu­len­sys­tems nicht ge­rüt­telt wer­den, denn die Vor­sor­ge­gel­der flies­sen in lang­fris­ti­ge In­ves­ti­tio­nen und stär­ken damit den Stand­ort Schweiz.

Han­dels­hemm­nis­se ab­bau­en

Der in­ter­na­tio­na­le Han­dels­kon­flikt be­las­tet Schwei­zer Ex­por­te, Un­ter­neh­men und In­ves­ti­tio­nen. Mit der Auf­nah­me der Schweiz zu den 15 Han­dels­part­nern, mit denen die USA vor­ran­gig eine Ei­ni­gung zur Zoll­bei­le­gung an­stre­ben, ist ein ers­ter Schritt zur Lö­sung des Zoll­streits getan. Enge di­plo­ma­ti­sche Be­zie­hun­gen zu den USA blei­ben je­doch zen­tral. Gleich­zei­tig ist die Schweiz als of­fe­ne Volks­wirt­schaft auf den best­mög­li­chen Zu­gang zu Märk­ten auf der gan­zen Welt an­ge­wie­sen. «Frei­han­dels­ab­kom­men wer­den damit noch wich­ti­ger. Kon­kret: das ra­sche In­kraft­tre­ten mit In­di­en, der Ab­schluss mit dem Mer­co­sur, Viet­nam und ein Up­date mit China und Me­xi­ko», hielt Mar­tin Hir­zel, Prä­si­dent von Swiss­mem, fest. Re­fe­ren­den wären hin­ge­gen ein Schuss in den Rü­cken der Ex­port­in­dus­trie. Schliess­lich müs­sen auch die Bi­la­te­ra­len III nun ins Ziel ge­bracht wer­den.

«Wake-up Call» für den Stand­ort Schweiz

An der Me­di­en­kon­fe­renz wur­den kon­kre­te Vor­schlä­ge für ein Mass­nah­men­pa­ket zur Stär­kung des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz vor­ge­stellt. Das Do­ku­ment fin­den Sie hier:

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