Vor­an­schlag 2016: Kor­rek­tu­ren sind um­zu­set­zen

Eine schwa­che Ein­nah­men­ent­wick­lung hat die Bun­des­fi­nan­zen in eine ernst zu neh­men­de, aber noch nicht dra­ma­ti­sche Lage ge­führt. Wich­tig ist, dass die Kor­rek­tur­mass­nah­men ohne Ab­stri­che um­ge­setzt wer­den. Die vie­len stark ge­bun­de­nen Aus­ga­ben set­zen dem fi­nanz­po­li­ti­schen Hand­lungs­spiel­raum Gren­zen.

Ent­las­tungs­mass­nah­men von knapp zwei Mil­li­ar­den Fran­ken sind nötig, um den Bun­des­haus­halt nächs­tes Jahr schul­den­brems­kon­form zu hal­ten. Neben den Kür­zun­gen des KAP 2014 (630 Mil­lio­nen Fran­ken), die im Som­mer be­schlos­sen wur­den, schlägt der Bun­des­rat Aus­ga­ben­kür­zun­gen von 1,3 Mil­li­ar­den Fran­ken vor. Der gröss­te Bro­cken fällt in Form von Teue­rungs­kor­rek­tu­ren (-714 Mil­lio­nen Fran­ken) an. Wei­te­re Ent­las­tun­gen nimmt der Bund di­rekt im Ei­gen­be­reich vor (-157 Mil­lio­nen Fran­ken). Beim Rest (-381 Mil­lio­nen Fran­ken) han­delt es sich um ge­ziel­te Kür­zun­gen.

Die Kür­zun­gen be­tref­fen vor allem die Ent­wick­lungs­hil­fe und die Land­wirt­schaft. In bei­den Be­rei­chen sind Kor­rek­tu­ren le­gi­tim. Die Ent­wick­lungs­hil­fe ist in den letz­ten Jah­ren stark ge­stie­gen, teil­wei­se über zehn Pro­zent. In der Land­wirt­schaft hatte das Par­la­ment letz­tes Jahr stark auf­ge­stockt. Ge­gen­über dem ur­sprüng­li­chen Bud­get­vor­schlag für 2015 re­sul­tiert im nächs­ten Jahr kein Mit­tel­rück­gang, son­dern sogar ein leich­tes Wachs­tum. Ins­ge­samt sieht der Vor­an­schlag kein Aus­ga­ben­wachs­tum vor. Das Ein­nah­men­wachs­tum ist schwach (rund ein Pro­zent). Im Er­geb­nis re­sul­tiert ge­mäss Bud­get­vor­schlag ein De­fi­zit von 400 Mil­lio­nen Fran­ken, das aber schul­den­brems­kon­form ist. 

Der Spiel­raum des Par­la­ments ist ge­ring. Bud­getaus­wei­tun­gen sind zu ver­mei­den, damit das De­fi­zit nicht noch grös­ser wird. Ak­zent­ver­schie­bun­gen bei den Kür­zun­gen sind auch schwie­rig, weil mehr als die Hälf­te der Aus­ga­ben ge­setz­lich ge­bun­den sind. In den jähr­li­chen Bud­get­de­bat­ten rächt sich, dass das Par­la­ment die Aus­ga­ben­bin­dun­gen immer wei­ter aus­baut. Der fi­nanz­po­li­ti­sche Hand­lungs­spiel­raum nimmt lau­fend ab. Bei Kor­rek­tu­ren sind es immer die­sel­ben we­ni­ger stark ge­bun­de­nen Aus­ga­ben, die das Gros der Ent­las­tun­gen tra­gen müs­sen. Das Par­la­ment muss dar­auf ach­ten, dass die ge­bun­de­nen Aus­ga­ben nicht wei­ter zu­neh­men und der fi­nanz­po­li­ti­sche Hand­lungs­spiel­raum wei­ter ein­ge­schränkt wird.