An der Spit­ze blei­ben kos­tet Kraft

Diese Woche hat das IMD World Com­pe­ti­tiven­ess Cen­ter sein Jahr­buch ver­öf­fent­licht. Und siehe da: Die Schweiz steht nicht mehr so gut da wie auch schon. Daran ist die Ab­stim­mung vom 9. Fe­bru­ar nicht ganz un­schul­dig. Zwar glänzt der Wirt­schafts­stand­ort Schweiz im welt­wei­ten Ver­gleich zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit nach wie vor mit Rang 2 (hin­ter den USA). Er hat beim wich­ti­gen Be­wer­tungs­fak­tor Ar­beits­markt­fle­xi­bi­li­tät aber deut­lich an Boden ver­lo­ren. Kon­kret: Bei den Mög­lich­kei­ten, hoch spe­zia­li­sier­te Fach­kräf­te aus dem Aus­land zu re­kru­tie­ren, ist die Schweiz in der IMD-Be­wer­tung in­nert Jah­res­frist um elf Ränge auf Platz 16 ge­fal­len. Grün­de dafür sind die un­kla­re Si­tua­ti­on bei der Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve und die be­vor­ste­hen­de Ab­stim­mung über die noch viel schär­fe­re Eco­pop-In­itia­ti­ve. Diese po­li­ti­schen An­grif­fe auf die in­no­va­tions- und wirt­schafts­freund­li­chen Fun­da­men­te der Schweiz scha­den über kurz oder lang enorm.

Die klei­ne, of­fe­ne Schweiz und ihre Un­ter­neh­men sind zwin­gend auf eine her­aus­ra­gen­de Wett­be­werbs­fä­hig­keit an­ge­wie­sen. Nur unter die­ser Be­din­gung lässt sich der Wohl­stand er­hal­ten oder aus­bau­en. Die Un­ter­neh­men wie­der­um müs­sen sich auf ein sta­bi­les und be­re­chen­ba­res Um­feld in po­li­ti­scher, recht­li­cher und öko­no­mi­scher Hin­sicht ver­las­sen kön­nen, um lang­fris­ti­ge In­ves­ti­tio­nen zu tä­ti­gen. Dazu ge­hört auch, dass sie Zu­gang zu qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten haben. Fir­men brau­chen gut aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal, um Er­folg zu haben.

Die bis­he­ri­gen Top­klas­sie­run­gen der Schweiz in vie­len in­ter­na­tio­na­len Rang­lis­ten sind Aus­druck einer aus­ge­wo­ge­nen Po­li­tik, die im Ver­bund mit der Wirt­schaft Frei­räu­me für Neue­run­gen und gute struk­tu­rel­le Be­din­gun­gen für Wett­be­werb ge­schaf­fen hat. Be­kannt­lich ist das Hal­ten einer Spit­zen­po­si­ti­on aber weit schwie­ri­ger als das Er­rei­chen der­sel­ben. Und ein ein­set­zen­der Ab­wärts­trend ist nur mit viel Mühe wie­der auf­zu­hal­ten. Die Schweiz ist des­halb gut be­ra­ten, es gar nicht erst so weit kom­men zu las­sen.

IMD World Com­pe­ti­tiven­ess Re­port 2014: http://​www.​imd.​org/​wcc/​news-​wcy-​ranking