Person sitzt an Tisch und schaut Rechnungen an

Schäd­li­che Erb­schafts­steu­er­initia­ti­ve: Po­li­ti­sche Dis­kus­si­on be­ginnt mit An­hö­rung

Die Volks­in­itia­ti­ve zur Ein­füh­rung einer na­tio­na­len Erb­schafts­steu­er ist eine Ge­fahr für Tau­sen­de fa­mi­li­en­geführ­te Un­ter­neh­men – von KMU bis zu Gross­be­trie­ben. eco­no­mie­su­is­se be­kämpft die Vor­la­ge seit der ers­ten Stun­de und ko­or­di­niert das Vor­ge­hen der Wirt­schaft. Ende März be­ginnt die po­li­ti­sche Dis­kus­si­on mit einer An­hö­rung der Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Stän­de­rats. eco­no­mie­su­is­se wird durch einen be­son­ders be­trof­fe­nen Un­ter­neh­mer ver­tre­ten.

Hier fin­den Sie noch einen Ar­ti­kel aus der «Volks­wirt­schaft», dem Ma­ga­zin für Wirt­schafts­po­li­tik, zu die­sem Thema: Down­load (pdf)

Un­ter­neh­mer leh­nen sie ab, seit sie lan­ciert wor­den ist: die Vor­la­ge zur Ein­füh­rung einer bun­des­wei­ten Erb­schafts­steu­er. Sind heute die di­rek­ten Nach­kom­men in fast allen Kan­to­nen steu­er­be­freit, soll neu jeder Nach­lass von über 2 Mil­lio­nen Fran­ken be­steu­ert wer­den: egal, ob er an Kin­der, Tan­ten, Cou­si­nen oder gar Aus­sen­ste­hen­de geht. Für Tau­sen­de von Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men be­deu­tet dies das Ende einer lan­gen Tra­di­ti­on: Weil Bares für die Be­zah­lung der Steu­er fehlt bzw. im Un­ter­neh­men in­ves­tiert ist, muss die­ses li­qui­diert oder ver­kauft wer­den, statt dass es an die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben wer­den kann. Mit ent­spre­chen­den Fol­gen für Zehn­tau­sen­de von Ar­beits­plät­zen. Daran än­dern auch die an­ge­kün­dig­ten Er­leich­te­run­gen für Un­ter­neh­men nichts, weil die Steu­er in jedem Fall ge­schul­det ist. Aus­ser­dem ist nicht ab­seh­bar, wie das Par­la­ment die In­itia­ti­ve der­einst um­set­zen würde. Für die Pra­xis stel­len sich dar­über hin­aus schwie­ri­ge Be­wer­tungs­fra­gen. Diese Un­si­cher­heit scha­det den Un­ter­neh­men schon heute. Ex­per­ten spre­chen be­reits von einem Nach­fol­ge­stau.

Neben den Un­ter­neh­men haben auch die Kan­to­ne das Nach­se­hen. Sie wer­den ihrer Steu­er­ho­heit be­raubt, er­hal­ten nur noch einen Drit­tel der Ab­ga­ben und müs­sen unter dem Strich mit Min­der­ein­nah­men rech­nen. Die kan­to­na­len Fi­nanz­di­rek­to­ren leh­nen die In­itia­ti­ve darum deut­lich ab.

Auch für die AHV bie­tet die In­itia­ti­ve keine lang­fris­ti­ge Lö­sung. Die mög­li­chen Er­trä­ge aus der In­itia­ti­ve nüt­zen wenig, um die ab­seh­ba­re Fi­nan­zie­rungs­lü­cke zu schlies­sen. Der Titel der In­itia­ti­ve ist des­halb ir­re­füh­rend («Mil­lio­nen-Erb­schaf­ten be­steu­ern für un­se­re AHV»). Die AHV braucht eine grund­le­gen­de Re­form, wie sie ak­tu­ell mit der zur Ver­nehm­las­sung ste­hen­den Al­ters­vor­sor­ge-Vor­la­ge vor­be­rei­tet wird, und keine schäd­li­che Schein­lö­sung.

Bevor die Vor­la­ge im eid­ge­nös­si­schen Par­la­ment be­ra­ten wird, hört die Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Stän­de­rats (WAK-S) die Wirt­schaft, die Kan­to­ne und die In­iti­an­ten an. eco­no­mie­su­is­se nimmt mit einem be­trof­fe­nen Un­ter­neh­mer teil, ko­or­di­niert das Vor­ge­hen der Wirt­schaft und führt diese im Kampf gegen die In­itia­ti­ve an. Der Ver­band setzt alles daran, dass das für Un­ter­neh­men und Ar­beits­plät­ze schäd­li­che, für Kan­to­ne ein­schrän­ken­de und letzt­lich für die AHV un­be­frie­di­gen­de Vor­ha­ben vom Volk an der Urne ab­ge­lehnt wird.