
Skiressorts und Gold – was die Schweiz und Kirgistan wirtschaftlich verbindet
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Schweiz ist heute ein wichtiger Abnehmer von kirgisischem Gold.
- Neues Potential für wirtschaftliche Kooperationen bietet sich vor allem in der Infrastruktur und dem Tourismus.
- Die Gemischte Wirtschaftskommission bildet eine wichtige Plattform zur Verbesserung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.
Die Schweiz und Kirgistan unterhalten seit dessen Unabhängigkeit enge Beziehungen. Momentan sind die Wirtschafsbeziehungen allerdings vor allem vom Goldhandel und der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des SECO geprägt. So wurde 2024 Gold im Wert von 1.6 Milliarden Schweizer Franken in die Schweiz importiert. Die Exporte aus der Schweiz nach Kirgistan betrugen letztes Jahr 17 Millionen Schweizer Franken. Das zentralasiatische Land hat aber viel mehr zu bieten. Am fünften Treffen der gemischten Wirtschaftskommission Schweiz-Kirgistan konnten sich die Vertreter des Schweizer Privatsektor ein eigenes Bild davon machen.
Weg vom Gold, hin zur Diversifizierung
Kirgistan ist aktuell ist in hohem Masse abhängig vom Goldabbau. Um die Wirtschaft zu diversifizieren, investiert das Land im Agrar-, Textil- und IT-Sektor sowie in die erneuerbaren Energien. Dies schafft auch für Schweizer Firmen neue Möglichkeiten. Da die bilateralen Handelsbeziehungen derzeit eher gering sind, besteht ein umso grösseres Potenzial, sie weiter auszubauen.
Neben dem Potential braucht es für eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen aber vor allem auch das passende wirtschaftspolitische Umfeld. So sind wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, eine rasche und klare Umsetzung von Vorschriften sowie Planungs- und Rechtssicherheit wichtige Kriterien für Schweizer Unternehmen, die im Ausland tätig sind. Die jüngsten Reformen der kirgisischen Regierung sind ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung.
Infrastruktur in den Bergen
Das gebirgige Land ist eine Herausforderung für alle Infrastrukturen. In Kirgistan wird dennoch gleich mehrfach in diesem Bereich investiert. Zum einen sind neue Seilbahnen und Skiressorts geplant, um den Tourismus weiter zu fördern. Zum anderen bedarf der Ausbau des «middle corridor» , einer neue Handelsroute, die China und Europa über Zentralasien, den Kaukasus und die Türkei verbindet, grosse Investitionen im Schienenverkehr. Schweizer Firmen können aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit Infrastrukturausbau in unwegsamen Gebieten neben Produkten auch mit Fachwissen und Erfahrungsaustausch unterstützen.