
Studium oder Job? Warum nicht beides – wenn alle mitspielen!
Das Wichtigste in Kürze:
- Berufsbegleitendes Studium an Fachhochschulen verbindet Studium und Beruf und fördert nachhaltiges und praxisnahes Lernen.
- Mit mittlerem Arbeitspensum von 70 Prozent bleiben Studierende stark im Arbeitsmarkt integriert – das mildert den Fachkräftemangel.
- Wissenstransfer zwischen Fachhochschule und Wirtschaft wird gestärkt.
Eine Umfrage von economiesuisse unter 238 Unternehmen und 42 Fachhochschul-Departementen zeigt: Berufsbegleitende und Teilzeitstudiengänge stossen auf grosses Interesse. Sowohl die Fachhochschulen als auch die Unternehmen unterstützen diese Form des Studiums, um für Studierende bzw. Mitarbeitende attraktiv zu sein. Die Erkenntnisse und Forderungen daraus werden in einem neuen Dossier präsentiert.
Das berufsbegleitende Studium verbindet Studium und Beruf und fördert damit nachhaltiges Lernen. Der Wissenstransfer zwischen Fachhochschule und Wirtschaft wird gestärkt. Die Umfrage von economiesuisse zeigt: In 88 Prozent der Fälle besteht ein direkter Bezug zwischen dem Studium der Mitarbeitenden und der beruflichen Tätigkeit. Zudem erklären 76 Prozent der Fachhochschulen, dass Studierende häufig Themen aus ihrer Berufspraxis für Semester- oder Abschlussarbeiten nutzen. Mit einem mittleren Arbeitspensum von 70 Prozent sind die Studierenden stark in den Arbeitsmarkt integriert und bleiben als Fachkräfte weiterhin einsetzbar – das lindert den Fachkräftemangel. Die gesicherte Beschäftigung hilft den Studierenden, ihr Studium zu finanzieren und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gleichzeitig verbessert das Modell die Karrierechancen und erhöht das Einstiegsgehalt. Gut 70 Prozent der befragten Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden finanziell bei der Ausbildung. So gelingt es ihnen, qualifizierte Fachkräfte langfristig an das Unternehmen zu binden und deren berufliche Entwicklung gezielt zu fördern.
Dennoch entscheidet sich nur ein Drittel der Studierenden für ein berufsbegleitendes Studium. Weniger als die Hälfte der Fachhochschulen rechnet eine angemessene Berufstätigkeit in Form von ECTS-Punkten an. Hier gilt es anzusetzen: Die Anerkennung der Berufstätigkeit und flexiblere Studienmodelle machen das berufsbegleitende Studium attraktiver. Gleichzeitig muss die Finanzierung der Fachhochschulen angepasst werden, um die längere Studiendauer und den höheren administrativen Aufwand angemessen zu vergüten. So entsteht für Fachhochschulen ein höherer Anreiz dieses Modell anzubieten.
economiesuisse fordert:
- Zwei Drittel berufsbegleitend bis 2035: Das berufsbegleitende Studium an Fachhochschulen soll zur Norm werden.
- Berufserfahrung anrechnen: Erworbene Kompetenzen aus der Arbeitspraxis müssen in Form von ECTS-Punkten anerkannt werden.
- Faire Finanzierung: Fachhochschulen müssen für berufsbegleitende und Teilzeitstudierende besser statt wie bisher schlechter vergütet werden.
- Mehr Flexibilität: Studienmodelle müssen sich stärker an der Arbeitsrealität orientieren.
Das vollständige Dossier «Berufsbegleitendes Studium: Ein oft ignoriertes Erfolgsmodell» steht hier zum Download bereit: