​Dis­kus­si­ons­punkt Mehr­wert­steu­er – Lö­sung Ein­heits­satz

​Wäh­rend der Na­tio­nal­rat tem­po­rä­re Sen­kun­gen der Mehr­wert­steu­er gegen die Fran­ken­stär­ke ab­ge­lehnt hat, ist die Volks­in­itia­ti­ve gegen die MwSt.-Dis­kri­mi­nie­rung des Gast­ge­wer­bes ein­ge­reicht wor­den. Beide Dis­kus­sio­nen wei­sen in die­sel­be Rich­tung: die mög­lichst ra­sche Ein­füh­rung des Ein­heits­sat­zes.​
Die Mehr­wert­steu­er war am Mitt­woch wie­der im Ge­spräch – im und vor dem Bun­des­haus. Im Par­la­ment ver­warf der Na­tio­nal­rat eine An­zahl An­trä­ge, wel­che die Steu­er zur Ab­fe­de­rung der Fran­ken­stär­ke sen­ken woll­ten. Pro­fi­tie­ren soll­ten alle: die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten und be­son­ders die Gas­tro­no­mie, die Ho­tel­le­rie sowie die Berg­bah­nen. Die po­li­ti­schen Mehr­hei­ten gegen die Sen­kun­gen waren teil­wei­se knapp, die Be­den­ken aber be­rech­tigt.

Sat­z­än­de­run­gen bei der Mehr­wert­steu­er sind für Un­ter­neh­men auf­wen­dig und soll­ten min­des­tens ein Jahr Vor­lauf­zeit haben. Das hat die Mehr­wert­steu­er­er­hö­hung für die IV auf An­fang 2011 ge­zeigt. Vor­über­ge­hen­de Steu­er­satz­an­pas­sun­gen – vor­ge­schla­gen wurde ein Jahr – brin­gen zudem nicht viel. Die Satz­un­ter­schie­de in der Schweiz sind zu ge­ring, als dass hier kurz­fris­tig star­ke Im­pul­se aus­ge­löst wer­den könn­ten. An­ders sieht die Sache über eine län­ge­re Frist aus. Die spür­ba­re Sen­kung der Mehr­wert­steu­er für die meis­ten Güter und Dienst­leis­tun­gen auf rund sechs Pro­zent, wie sie im Rah­men der Ein­füh­rung des Ein­heits­sat­zes vor­ge­schla­gen wird, hätte tat­säch­lich mess­bar po­si­ti­ve Fol­gen:  Ef­fek­te in Form von mehr Wachs­tum und mehr Kauf­kraft für die pri­va­ten Haus­hal­te, die über die Zeit an­hiel­ten und für alle zu mehr Wohl­stand führ­ten.

Steu­er­fair­ness und Bü­ro­kra­tie­ab­bau

Seit Jah­ren ist die Sen­kung der Mehr­wert­steu­er in der Gas­tro­no­mie ein An­lie­gen des Gast­ge­wer­bes. Die steu­er­li­che Ent­las­tung ist dabei nur eines der Ziele. Eben­so geht es um die Steu­er­fair­ness und den Bü­ro­kra­tie­ab­bau. Eine ent­spre­chen­de Volks­in­itia­ti­ve wurde auch am 21. Sep­tem­ber ein­ge­reicht. Die In­itia­ti­ve ver­langt unter dem Titel «Schluss mit der MwSt-Dis­kri­mi­nie­rung des Gast­ge­wer­bes!» die Gleich­stel­lung der her­kömm­li­chen Re­stau­ra­ti­on mit dem De­tail­han­del und dem Take-away. Letz­te­re kön­nen zum re­du­zier­ten Mehr­wert­steu­er­satz von ak­tu­ell 2,5 Pro­zent ab­rech­nen, die Gast­be­trie­be müs­sen acht Pro­zent Mehr­wert­steu­er ver­lan­gen. Das Ziel der Volks­in­itia­ti­ve kann mit einer Sen­kung des Mehr­wert­steu­er­sat­zes ei­gens für die Gas­tro­no­mie er­reicht wer­den oder aber mit der Schaf­fung des Ein­heits­sat­zes.

So un­be­strit­ten das An­lie­gen ist (steu­er­li­che Gleich­be­hand­lung, Wett­be­werb mit gleich lan­gen Spies­sen), so klar ist, dass von den bei­den Wegen ein­zig der Ein­heits­satz gang­bar ist. Ein zu­sätz­li­ches Steu­er­pri­vi­leg kann kein Re­zept gegen ein Übel sein, das ge­ra­de in der Exis­tenz sol­cher Pri­vi­le­gi­en be­steht. Dass steu­er­li­che Un­gleich­be­hand­lun­gen und will­kür­li­che Dis­kri­mi­nie­run­gen schäd­lich sind, wurde in der Mehr­wert­steu­er­dis­kus­si­on des Na­tio­nal­rats von Links bis Rechts be­stä­tigt. Die Lö­sung des Pro­blems, soll­te man mei­nen, ist dem­nach so ein­fach wie klar: Mög­lichst rasch zum Ein­heits­satz.