bureaucratie

Da­ten­schutz ohne Blo­cka­de!

Das Da­ten­schutz­ge­setz soll mit einer To­tal­re­vi­si­on an die tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen an­ge­passt wer­den. Dabei wer­den die lau­fen­den Re­for­men auf eu­ro­päi­scher Ebene be­rück­sich­tigt. Die Schweiz darf nicht dem von der Eu­ro­päi­schen Union ge­wähl­ten Weg in die Bü­ro­kra­tie fol­gen. Es gilt eine gute Ba­lan­ce zu fin­den: Das Schwei­zer Da­ten­schutz­ge­setz muss pra­xis­taug­lich sein und darf die Wirt­schaft nicht in ihrer In­no­va­ti­ons­kraft brem­sen. Gleich­zei­tig muss es die Gleich­wer­tig­keit mit dem eu­ro­päi­schen Da­ten­schutz­recht si­cher­stel­len.

Heute hat der Bun­des­rat die Ver­nehm­las­sung zur Re­vi­si­on des Da­ten­schutz­ge­set­zes (DSG) er­öff­net. Für die Wirt­schaft ist ein an­ge­mes­se­ner, mit den in­ter­na­tio­na­len Stan­dards ab­ge­stimm­ter Da­ten­schutz zen­tral. Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten sowie Un­ter­neh­men er­war­ten die Ein­hal­tung von Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen und damit einen si­che­ren Um­gang mit per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten. Ein zweck­mäs­si­ger Da­ten­schutz stärkt somit das Ver­trau­en zwi­schen Kun­den und An­bie­tern und för­dert die Ent­wick­lung un­se­rer da­ten­ba­sier­ten Wirt­schaft.

Gleich­wer­tig­keit er­hal­ten

Die ge­plan­te Re­vi­si­on des schwei­ze­ri­schen Da­ten­schutz­ge­set­zes (DSG) ori­en­tiert sich eng an den Re­vi­sio­nen auf eu­ro­päi­scher Ebene. Der­zeit be­ar­bei­tet der Eu­ro­pa­rat die aus dem Jahr 1981 stam­men­de Da­ten­schutz­kon­ven­ti­on, die auch durch die Schweiz ra­ti­fi­ziert wurde. Zudem hat die EU die­ses Jahr die Da­ten­schutz­grund­ver­ord­nung (EU-DSGV) ver­ab­schie­det, wel­che im Mai 2018 in Kraft tre­ten wird.

Die Schweiz ver­fügt heute über ein hohes und mit der EU gleich­wer­ti­ges Da­ten­schutz­ni­veau. Im Hin­blick auf das In­kraft­tre­ten der EU-DSGV wird sie dafür sor­gen müs­sen, dass sie diese Äqui­va­lenz wei­ter­hin bei­be­hält. An­dern­falls be­steht die Ge­fahr, von der EU als so­ge­nann­tes un­si­che­res Dritt­land ein­ge­stuft zu wer­den, wo­durch der grenz­über­schrei­ten­de Da­ten­trans­fer un­ge­bühr­lich er­schwert würde.

Keine In­no­va­ti­ons­brem­se 

Die Schweiz muss einen guten Zwi­schen­weg fin­den. Die EU-DSGV ist ein Mus­ter­bei­spiel für eine pra­xis­fer­ne und un­aus­ge­go­re­ne Re­gu­lie­rung. Sie wird Rechts­un­si­cher­heit brin­gen und den Un­ter­neh­men einen er­heb­li­chen ad­mi­nis­tra­ti­ven Mehr­auf­wand be­sche­ren. Die Com­p­li­an­ce-Kos­ten wer­den stei­gen, und In­no­va­ti­on wird ge­hemmt statt ge­för­dert. Hin­ge­gen ist alles an­de­re als si­cher, ob der Schutz der Pri­vat­sphä­re durch die Re­gu­lie­rung über­haupt ef­fek­tiv ge­stärkt wird. Diese Punk­te gilt es für die Schweiz zwin­gend zu ver­hin­dern. 

Wegen der her­aus­ra­gen­den Be­deu­tung von Daten für hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te und für die Op­ti­mie­rung von Ge­schäfts­mo­del­len muss der Schwei­zer Ge­setz­ge­ber bei der Re­vi­si­on des DSG ins­be­son­de­re fol­gen­de Punk­te be­ach­ten: Da­ten­schutz­vor­schrif­ten dür­fen die Ent­wick­lung von di­gi­ta­len Pro­duk­ten, zu­kunfts­fä­hi­gen Ge­schäfts­mo­del­len und ef­fi­zi­enz­stei­gern­den in­dus­tri­el­len An­wen­dun­gen nicht un­ge­bühr­lich be- oder gar ver­hin­dern. Aus­ser­dem müs­sen in einer glo­ba­li­sier­ten Wirt­schaft der in­ter­na­tio­na­le Da­ten­aus­tausch und die grenz­über­schrei­ten­de Da­ten­be­ar­bei­tung ge­währ­leis­tet sein. Die Gleich­wer­tig­keit mit den eu­ro­päi­schen Vor­ga­ben ist zu er­hal­ten, ohne dass die bü­ro­kra­ti­sche Zwän­ge­rei der EU-DSGV über­nom­men wird.