Stän­de­rat be­schliesst Be­gren­zun­gen über Be­gren­zun­gen

Am 30. Mai hat der Stän­de­rat die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form dis­ku­tiert. Ab­ge­seg­net wurde die von der Wirt­schaft mit­ge­tra­ge­ne Be­gren­zung der Ge­sam­t­ent­las­tung auf 80 Pro­zent. Be­schlos­sen wur­den je­doch auch un­nö­ti­ge zu­sätz­li­che Be­gren­zun­gen von Pa­tent­box und F&E-För­de­rung. Damit schwächt der Stän­de­rat die Hand­lungs­fä­hig­keit der Kan­to­ne, wett­be­werbs­fä­hi­ge Lö­sun­gen im Be­reich For­schung und Ent­wick­lung an­zu­bie­ten.

Der Stän­de­rat ist dem Na­tio­nal­rat in ei­ni­gen Punk­ten ge­folgt. Klar­heit über die Aus­ge­stal­tung der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form be­steht damit in Bezug auf: 

  • die Be­gren­zung der Ge­sam­t­ent­las­tung durch die neuen Son­der­re­geln wie Pa­tent­box, F&E-In­put­för­de­rung und zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er. Die Ent­las­tung darf auf Kan­tons­ebe­ne nicht mehr als 80 Pro­zent be­tra­gen. Dabei kön­nen die Kan­to­ne die Ent­las­tung zu­sätz­lich ein­schrän­ken. eco­no­mie­su­is­se hat die­ses vor­ran­gi­ge An­lie­gen der Kan­to­ne von An­fang an mit­ge­tra­gen;
  • die An­pas­sung der Ka­pi­tal­steu­er bei Kon­zern­dar­le­hen, damit wett­be­werbs­schäd­li­che Mehr­be­las­tun­gen durch den Weg­fall der Steu­er­sta­tus ver­mie­den wer­den.

Der Na­tio­nal­rat wird die noch be­ste­hen­den Dif­fe­ren­zen nächs­ten Mon­tag im Ple­num be­ra­ten. eco­no­mie­su­is­se plä­diert ins­be­son­de­re für:

  • eine zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er. Diese Mass­nah­me ist nötig, um at­trak­ti­ve Be­din­gun­gen für die An­sied­lung von Fi­nan­zie­rungs­ak­ti­vi­tä­ten zu bie­ten und den Ver­lust von Steu­er­sub­strat durch Ab­wan­de­rung zu ver­mei­den. Wie der Bun­des­rat be­stä­tigt, zahlt sich die Mass­nah­me in einer dy­na­mi­schen Be­trach­tung fi­nan­zi­ell aus. Ins­be­son­de­re für ge­wis­se wirt­schaft­lich be­deu­ten­de Kan­to­ne ist das In­stru­ment wich­tig, um die steu­er­li­che At­trak­ti­vi­tät ge­zielt zu er­hal­ten, ohne stär­ker auf Ge­winn­steu­er­sen­kun­gen zu­rück­grei­fen zu müs­sen. Die Ent­las­tungs­be­gren­zung ver­hin­dert un­vor­her­seh­ba­re Steu­er­aus­fäl­le;
  • keine zu­sätz­li­che Be­gren­zung der Pa­tent­box. Die be­grenz­te Ge­sam­t­ent­las­tung von 80 Pro­zent macht eine zu­sätz­li­che Ein­schrän­kung der Pa­tent­box über die in­ter­na­tio­na­len Vor­ga­ben der OECD hin­aus un­nö­tig (kein «Swiss fi­nish»);
  • keine zu­sätz­li­che Be­gren­zung bei der F&E-In­put­för­de­rung. Auch hier be­steht mit der be­schlos­se­nen Ent­las­tungs­be­gren­zung und dem Fi­nanz­aus­gleich be­reits ein dop­pel­tes Si­cher­heits­netz. Drei­fa­che Be­gren­zun­gen lehnt die Wirt­schaft ab.

Die de­tail­lier­te Po­si­ti­on von eco­no­mie­su­is­se ent­neh­men Sie un­se­rer wei­te­ren Pu­bli­ka­tio­nen zum Thema.