Wolkenverhangene Bergspitzen mit wehender Schweizer Fahne

Die Rich­tung stimmt – Eu­ro­pa­fra­ge bleibt aber hei­kel

Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se stimmt die Rich­tung der heu­ti­gen Bot­schaft des Bun­des­rats: Die Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve mit einer Schutz­klau­sel kommt den For­de­run­gen nach einer wirt­schafts­freund­li­chen und eu­ro­pa­ver­träg­li­chen Um­set­zung gröss­ten­teils nach. Die Wirt­schaft nimmt auch mit Freu­de zur Kennt­nis, dass sich der Bun­des­rat für die Wei­ter­füh­rung der Zu­sam­men­ar­beit in der For­schung im Rah­men von «Ho­ri­zon 2020» ein­setzt.

Der Bun­des­rat setzt bei der Um­set­zung von Ar­ti­kel 121a wei­ter­hin auf eine Schutz­klau­sel. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Ent­scheid. Für die Wirt­schaft steht klar die ein­ver­nehm­li­che Lö­sung mit der EU im Vor­der­grund. Ob­wohl bis zum Re­fe­ren­dum in Gross­bri­tan­ni­en kaum Ver­hand­lun­gen mit der EU statt­fin­den wer­den, muss eine Ei­ni­gung mit der EU das obers­te Ziel blei­ben. Dass der Bun­des­rat eine uni­la­te­ra­le Schutz­klau­sel als Not­lö­sung vor­sieht, ist die di­rek­te und nach­voll­zieh­ba­re Folge der Ver­fas­sungs­be­stim­mung. Im Zu­sam­men­hang mit der Schutz­klau­sel for­dert eco­no­mie­su­is­se vom Bun­des­rat eine ganz­heit­li­che Be­trach­tung: Mass­nah­men zur bes­se­ren Nut­zung des in­län­di­schen Po­ten­zi­als spie­len eine ent­schei­den­de Rolle – hier ist neben den Un­ter­neh­men auch der Staat als gröss­ter Ar­beit­ge­ber ge­for­dert. In dem Zu­sam­men­hang un­ter­stützt eco­no­mie­su­is­se die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen In­te­gra­ti­ons­mass­nah­men für Flücht­lin­ge in den Ar­beits­markt. Wich­tig – und hier ist der Vor­schlag des Bun­des­rats wei­ter­hin zu starr – ist die se­pa­ra­te Be­trach­tung von Grenz­gän­gern und Kurz­auf­ent­hal­tern. Diese müs­sen vom jähr­lich fest­ge­leg­ten Schwel­len­wert aus­ge­nom­men wer­den, da sie nicht Teil der stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung sind. Eine Ver­schär­fung der flan­kie­ren­den Mass­nah­men ist aus Sicht der Wirt­schaft nicht nötig.

 

Mit der Bot­schaft zu Kroa­ti­en hat der Bun­des­rat ein wich­ti­ges Si­gnal an den For­schungs- und In­no­va­ti­ons­platz Schweiz ge­sandt. Für die Wirt­schaft ist die Wei­ter­füh­rung des For­schungs­pro­gramms «Ho­ri­zon 2020» von gröss­ter Be­deu­tung. Würde die Schweiz per 2017 davon aus­ge­schlos­sen, hätte dies gra­vie­ren­de Fol­gen für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit un­se­res in­no­va­ti­ons­ba­sier­ten Wirt­schafts­stand­orts Schweiz.