Data Cen­ter: Neue Stu­die zeigt Chan­cen für die Schweiz

Die Schweiz hat sich zu einem at­trak­ti­ven Stand­ort für Data Cen­ter ent­wi­ckelt. Damit diese po­si­ti­ve Ent­wick­lung wei­ter­geht, braucht es pas­sen­de Rah­men­be­din­gun­gen in den Be­rei­chen En­er­gie, Fach­kräf­te und Da­ten­schutz, wie eine neue Stu­die im Auf­trag von eco­no­mie­su­is­se und dem Te­le­kom-Bran­chen­ver­band asut zeigt. Heute liegt die Schweiz bei der Data-Cen­ter-Dich­te in Eu­ro­pa auf dem fünf­ten Platz. Da sich die Menge der ge­spei­cher­ten Daten jedes Jahr um 45 Pro­zent er­höht, ist das Zu­kunfts­po­ten­zi­al gross. Die Stu­die be­zif­fert die in den letz­ten Jah­ren ge­tä­tig­ten In­ves­ti­tio­nen auf meh­re­re Hun­dert Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr und rech­net künf­tig mit einem Wachs­tum der Data-Cen­ter-Flä­che in der Schweiz um jähr­lich zehn Pro­zent. ​​​
ICT
Die Schweiz ver­fügt heute im in­ter­na­tio­na­len Stand­ort­wett­be­werb um Data Cen­ter über ver­schie­de­ne kom­pa­ra­ti­ve Vor­tei­le. Allen voran sind die wirt­schaft­li­che und po­li­ti­sche Sta­bi­li­tät, die her­vor­ra­gen­den Strom- und ICT-In­fra­struk­tu­ren sowie die re­strik­ti­ven Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen zu nen­nen. Als Stand­ort­nach­teil wir­ken die hohen Bo­den­prei­se und das hohe Lohn­ni­veau, was sich durch die hohe Pro-Kopf-Pro­duk­ti­vi­tät in Data Cen­ter wie­der re­la­ti­viert. Die Stu­die des In­sti­tuts für Wirt­schafts­stu­di­en Basel (IWSB) zeigt dar­über hin­aus auf, wel­che Rah­men­be­din­gun­gen nötig sind, damit die Schweiz auch in Zu­kunft ein at­trak­ti­ver Stand­ort bleibt. Die Stu­di­en­au­to­ren iden­ti­fi­zie­ren hier­zu vor allem drei Kern­ele­men­te:


En­er­gie: Data Cen­ter sind en­er­gie­in­ten­siv. Eine zu­ver­läs­si­ge Ver­sor­gung zu wett­be­werbs­fä­hi­gen Prei­sen ist ein zen­tra­ler Wett­be­werbs­fak­tor. Da neue Data Cen­ter mit einem Ho­ri­zont von zehn bis 15 Jah­ren ge­plant wer­den, scha­den en­er­gie­po­li­ti­sche Un­si­cher­hei­ten dem Stand­ort Schweiz.

ICT-Fach­kräf­te: Data Cen­ter er­for­dern qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te. Dem Fach­kräf­te­man­gel muss des­halb durch ge­ziel­te Aus­bil­dungs­in­itia­ti­ven be­geg­net wer­den. Zudem braucht es auch in Zu­kunft Re­kru­tie­rungs­mög­lich­kei­ten für hoch qua­li­fi­zier­te Ar­beits­kräf­te aus dem Aus­land. Dazu ist neben den be­währ­ten Mög­lich­kei­ten im Rah­men der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit auch eine fle­xi­ble Hand­ha­bung der Dritt­staa­ten­kon­tin­gen­te (Nicht-EU/EFTA-Raum) von­nö­ten.

Da­ten­schutz: Es ist wich­tig, dass die Schweiz in Rechts­ord­nung und Pra­xis ihrem Ruf als Trust Cen­ter Sorge trägt. Schutz und Ver­trau­lich­keit von Daten haben in Data Cen­ter einen sehr hohen Stel­len­wert.

Vom Boom der Data Cen­ter kann die ganze Wirt­schaft pro­fi­tie­ren. Denn neue Data Cen­ter ge­ne­rie­ren at­trak­ti­ve Auf­trä­ge fürs Ge­wer­be und die be­ste­hen­de ICT-In­dus­trie und schaf­fen at­trak­ti­ve Ar­beits­plät­ze. Zudem ist in­ner­halb Eu­ro­pas ein Trend zur Clus­ter-Bil­dung aus­zu­ma­chen. Die Ver­füg­bar­keit von Know-how und In­fra­struk­tu­ren zie­hen wei­te­re Data-Cen­ter-An­bie­ter an.

Link zum dos­sier­po­li­tik