Mercosur

Freihandelsabkommen mit Mercosur erfolgreich abgeschlossen

Das Wichtigste in Kürze: ​​

  • Nach über acht Jahren haben die EFTA- und die südamerikanischen Mercosur-Staaten ihre Freihandelsverhandlungen abgeschlossen. 
  • In Zeiten protektionistischer Tendenzen eröffnet das Abkommen der Schweizer Exportwirtschaft einen deutlich besseren Zugang zu einem dynamischen Wachstumsmarkt mit rund 270 Millionen Einwohnern.
  • Neben erheblichen Zollreduktionen trägt das Abkommen auch den vitalen Interessen der innovationsgetriebenen Schweizer Wirtschaft Rechnung.

Der Abschluss der Freihandelsverhandlungen mit den Mercosur-Staaten – Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay – ist ein bedeutender Erfolg für die Schweizer Aussenwirtschaft. Die Schweiz stärkt damit ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu einer dynamischen Wachstumsregion mit insgesamt rund 270 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. In einer Zeit zunehmenden Protektionismus setzt das Abkommen ein starkes Zeichen für offene Märkte.

Grosse Einsparungen dank tieferen Zöllen

Das EFTA-Mercosur-Abkommen sieht für 95 Prozent der Schweizer Exporte Zollsenkungen vor – entweder ab dem Inkrafttreten oder nach Übergangsfristen. Die umfangreichen Zollreduktionen verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft in der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft somit spürbar.

Angesichts der bislang hohen Zölle könnten Schweizer Exporteure jährlich bis zu 180 Millionen Franken sparen. Das ist das höchste Einsparpotenzial aller Schweizer Freihandelsabkommen, vergleichbar mit jenem mit Indien. Auch für die Landwirtschaft bringt das Abkommen Vorteile: Schweizer Produkte wie Käse erhalten besseren Zugang zum Mercosur-Markt. Die Zugeständnisse der EFTA beim Import von Agrargütern aus Mercosur bleiben derweil verkraftbar.

​Schutz des Geistigen Eigentums ist zentral 

Neben dem Marktzugang ist für die Schweiz auch der Schutz des geistigen Eigentums von zentralem Interesse. Dazu gehören insbesondere Patente oder geografische Herkunftsbezeichnungen. Aus Sicht der Schweizer Wirtschaft ist zentral, dass der Bundesrat die Durchsetzung der Schutzstandards gemäss den geltenden WTO-TRIPS-Regeln eng begleitet. Die vereinbarte Review-Klausel bietet der Schweizer Regierung das dafür nötige Instrument.

Grosses Potenzial bei Handel und Investitionen

2024 betrug das Exportvolumen der Schweiz mit den Mercosur-Staaten rund vier Milliarden Franken (ohne Gold). Die beide Länder mit dem grössten Exportanteil (Brasilien: CHF 3.1 Mrd.; Argentinien: CHF 720 Mio.) liegen aber nur auf Rang 18 bzw. 40 der wichtigsten Schweizer Exportländer. Das Wachstumspotenzial ist entsprechend gross. Auch bei den Direktinvestitionen gibt es Spielraum: Ende 2023 lag der Schweizer Bestand bei CHF 15.3 Mrd. in Brasilien und CHF 3 Mrd. in Argentinien.