Bundeshaus

​​Auch Stän­de­rat lehnt Juso-Erb­schafts­steu­er klar ab​

Das Wich­tigs­te in Kürze: ​​

  • Die klei­ne Kam­mer lehnt die Juso-Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve und den Ge­gen­vor­schlag klar ab.
  • ​Die Volks­ab­stim­mung ist für den 30. No­vem­ber 2025 vor­ge­se­hen. ​
  • Die In­itia­ti­ve ge­fähr­det die Schweiz als ver­läss­li­chen und sta­bi­len Wirt­schafts­stand­ort in­ter­na­tio­nal.​

​​Nach­dem be­reits der Bun­des­rat, Ver­tre­ter der Wirt­schaft und der Na­tio­nal­rat die Juso-Erb­schafts­steu­er-In­itia­ti­ve ab­ge­lehnt hat­ten, hat sich nun auch der Stän­de­rat in der Som­mer­ses­si­on mit deut­li­cher Mehr­heit da­ge­gen aus­ge­spro­chen – mit 36 zu 7 Stim­men bei einer Ent­hal­tung. Die Mitte, GLP, FDP und SVP stimm­ten ge­schlos­sen gegen die Vor­la­ge. Auch in­ner­halb der SP und den Grü­nen gab es Ab­leh­nung. Der Ge­gen­vor­schlag von Eva Her­zog, der eine Erb­schafts­steu­er von fünf Pro­zent bei einem Frei­be­trag von fünf Mil­lio­nen Fran­ken vor­ge­se­hen hätte, wurde klar ver­wor­fen. Damit steht die In­itia­ti­ve vor der Volks­ab­stim­mung, die vor­aus­sicht­lich am 30. No­vem­ber 2025 statt­fin­den wird.

​Rechts­staat­li­che Be­den­ken

​​Ein zen­tra­ler As­pekt in der De­bat­te des Stän­de­rats war die Frage nach der Gül­tig­keit der In­itia­ti­ve. Der Bun­des­rat hatte sich be­reits im De­zem­ber 2024 klar gegen eine rück­wir­ken­de An­wen­dung von Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen aus­ge­spro­chen und eine Weg­zugs­be­steue­rung aus­ge­schlos­sen. Gleich­wohl wurde in der klei­nen Kam­mer be­tont, dass die In­itia­ti­ve der Schweiz schon heute scha­de. Zwar ver­an­lasst sie Ver­mö­gen­de nach ak­tu­el­lem Wis­sens­stand noch nicht dazu, die Schweiz zu ver­las­sen – den­noch ist damit zu rech­nen, dass ent­spre­chen­de Pläne teil­wei­se un­ab­hän­gig vom Aus­gang der Ab­stim­mung um­ge­setzt wer­den. Be­reits jetzt mei­den po­ten­zi­el­le Zu­zü­ger die Schweiz auf­grund dro­hen­der recht­li­cher und steu­er­li­cher Un­si­cher­hei­ten. Die In­itia­ti­ve ge­fähr­det damit die in­ter­na­tio­na­le Wahr­neh­mung der Schweiz als ver­läss­li­cher und sta­bi­ler Wirt­schafts­stand­ort. ​

​Um­ver­tei­lung be­reits heute in­takt

​​Die Ein­kom­mens­ver­tei­lung in der Schweiz ist seit über hun­dert Jah­ren sta­bil: Die obers­ten zehn Pro­zent der Be­völ­ke­rung er­zie­len rund 30 Pro­zent des Ge­samt­ein­kom­mens, das obers­te Pro­zent etwa zehn Pro­zent. Gleich­zei­tig tra­gen die obers­ten zehn Pro­zent 54,5 Pro­zent der ge­sam­ten Steu­er­ein­nah­men bei, das obers­te ein Pro­zent kommt für 23,2 Pro­zent auf. Ein Vier­tel der Steu­er­pflich­ti­gen ist hin­ge­gen voll­stän­dig von der di­rek­ten Bun­des­steu­er be­freit.

​​Im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich er­zielt die Schweiz be­reits über­durch­schnitt­lich hohe Ein­nah­men aus Erb­schafts-, Nach­lass- und Schen­kungs­steu­ern. Zudem er­hebt sie – im Un­ter­schied zu den meis­ten an­de­ren OECD-Staa­ten – eine Ver­mö­gens­steu­er. Mit jähr­li­chen Ein­nah­men von rund neun Mil­li­ar­den Fran­ken ist sie eine zen­tra­le Fi­nan­zie­rungs­quel­le für die Kan­to­ne.​